Leitbild

Das Einzugsgebiet der GS Am Ordensgut ist seit Generationen durch große unterschiedliche kulturelle und soziale Verhältnisse geprägt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein Schulprofil, das allen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung sowie mit und ohne Migrationshintergrund gerecht wird. Davon profitieren alle Schüler, weil sie es als selbstverständlich erfahren, dass sie als Mensch mit unterschiedlichen individuellen Eigenschaften und Eigenarten, als Mensch mit unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und Sprache respektiert werden. Umgekehrt lernen sie auch, andere in ihrer Würde und mit all ihren Herausforderungen zu achten. So entsteht an dieser Schule ein kleiner Kosmos als Abbild unserer heutigen bunten Gesellschaft.

Wir wollen den Kindern mit unserem pädagogischen Konzept nicht nur das notwendige Basiswissen mit auf den Weg geben, sondern auch gesellschaftlich elementare Werte vermitteln. Unsere Schüler sollen selbstbewusste, selbstständige und interessierte Menschen werden. 

Wir wollen den Grundstein für die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Kreativität, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Gewissenhaftigkeit, Zielorientiertheit und Verantwortungsbewusstsein legen. 

Deshalb haben wir diese grundsätzlichen Ziele für unsere Arbeit formuliert:

Wir wollen einen

leistungsbewussten

kindzentrierten

individualisierten

zukunftsorientierten

toleranzgeprägten

Unterricht gestalten.

Daher bemühen wir uns, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Strategien, mit denen die Kinder die Anforderungen der Schule und des Lebens meistern können - und zwar mit Kopf, Mund, Hand und Herz. 

„Miteinander – Füreinander“ wollen wir uns an diesem Leitbild orientieren!

Unterrichts- und Erziehungsziele

Vom Schuljahr 2007/2008 bis zum Jahr 2014 nahm die GS Am Ordensgut am Modellversuch “Selbstständige Schulen“ im Saarland teil. Für unsere Schule bedeutete dieser Status, unser pädagogisches Konzept weiterentwickeln zu können und dabei Schwerpunkte auf die individuelle Lernförderung unserer Kinder zu setzen. 

Die Schule engagiert sich seit 25 Jahren für die Integration von Kindern aus höchst unterschiedlichen sozialen Verhältnissen, für Kinder mit Migrationshintergrund oder mit Beeinträchtigungen. Davon profitieren alle Schüler, weil sie es als selbstverständlich erfahren, als wertvolle Menschen mit unterschiedlichen individuellen Eigenschaften, unterschiedlicher Hautfarbe, Sprache und Religion respektiert zu werden und sie umgekehrt auch den anderen in seiner Würde achten. Wir nehmen uns die Zeit, nicht nur Wissen, sondern auch Werte zu vermitteln. 

Durch unser pädagogisches Konzept wollen wir verhindern, dass Bildung weiterhin so stark von sozialer Herkunft abhängt. Wir gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein und holen sie dort ab, wo sie stehen. 

Wir möchten, dass sie selbstbewusste, selbstständige und interessierte Menschen werden. Für uns ist es wichtig, sie mit Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Kreativität, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Gewissenhaftigkeit, Zielorientiertheit und Verantwortungsbewusstsein auszustatten. Dazu muss das Fundament in den ersten Grundschuljahren gelegt werden. Für uns bedeutet dies vorrangig zwei Dinge: 1. Der fundierte Wissenserwerb durch veränderte Unterrichtsformen und 2. Die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Im Folgenden sind die wichtigsten Veränderungen aufgelistet, die wir an unserer Schule vorgenommen haben.

Veränderte Rhythmisierung des Schulalltags

  • Gemeinsamer musikalischer Wochenbeginn am Montag aller Kinder und Erwachsener, die an der Schule arbeiten
  • Bekanntgabe eines Wochenmottos durch das Schulleitungsteam oder ein Kind, an dem sich alle orientieren 
  • Gemeinsamer musikalischer Wochenabschluss am Freitag aller Schüler und Erwachsener, die an der Schule arbeiten und Reflexion des Wochenmottos
  • Ab 07:00 Uhr können sich die Kinder freiwillig in ihrem Klassenraum an speziell für sie vorbereiteten Übungsmaterialien unter Einhaltung der vereinbarten Regeln beschäftigen, arbeiten, etwas spielen oder sich wie bisher auf dem Schulhof aufhalten
  • Um 07:55 Uhr musikalischer Gong, ab 08:00 Uhr bis 08:30 Uhr selbstständige, freie und fächerübergreifende Arbeit an lehrplanorientierten Themen 
  • Aufhebung des 45-Minuten-Taktes zugunsten thematischer Unterrichtsblöcke, die dem natürlichen Lernverhalten der Kinder besser entsprechen
  • Schülerzentrierter Unterricht zur Förderung gezielter individueller Lernfortschritte (Arbeit an Wochen-, Arbeitsplänen, Werkstattunterricht, Lerntagebuch usw.) und löst zu großen Teilen den lehrerzentrierten Frontalunterricht ab
  • Prinzip adäquat zu den offenen Lernmethoden: offene Türen, Einnahme von Differenzierungsräumen und Fluren zum individuellen Arbeiten

Tagesablauf:

Modul 1: Offene Arbeitszeit, Kernfächer, Förderunterricht inkl. gemeinsamer Frühstückspause und Bewegungszeit 

Modul 2: musische Fächer, Religion, Sport, Französisch, Förderunterricht, wöchentlicher Projekttag im 2. Halbjahr mit offenen bzw. jahrgangsübergreifenden Angeboten: So ermöglichen wir Leistungsdifferenzierung oder schaffen Foren, in denen Kinder von und mit Kindern lernen.

Modul 3: Nachmittagsgestaltung in Zusammenarbeit mit der schulischen Nachbetreuung, Arbeitsgemeinschaften durch Lehrer, Eltern, außerschulische Personen, Unterstützung einzelner Kinder durch Lesepaten des Kinderschutzbundes 

Jahrgangsmischung

Im Schuljahr 2016/2017 haben wir mit dem Aufbau der jahrgangsgemischten Lerngruppen begonnen. Seitdem gibt es vier jahrgangsgemischte Klassen, in denen Erstklässler und Zweitklässler gemeinsam lernen. Im Schuljahr 2017/2018 wird die Mischung auf die Schuljahre 1-3 ausgeweitet. Durch Teilung der vier Lerngruppen entstehen im Schuljahr 2018/2019 acht Lerngruppen mit der Jahrgangsmischung 1-4.

Schon längere Zeit bereiteten sich die Lehrerinnen und Lehrer auf das jahrgangsgemischte Lernen vor durch Hospitationen an Preisträgerschulen, Fortbildungen und Aneignung von Fachliteratur. Außerdem wird die Umsetzung der Jahrgangsmischung begleitet durch die Werkstatt „Schule leiten“ der Deutschen Schulakademie sowie durch das Landesinstitut für Pädagogik und Medien. 

Viele Gründe haben das Kollegium der GS Am Ordensgut dazu bewegt, die Jahrgangsmischung an der Schule einzuführen. Jahrgangsübergreifende Lerngruppen entsprechen dem sozialen Umfeld der Kinder, so sind sie beispielsweise innerhalb der Familie, im Kindergarten oder auf dem Spielplatz immer von älteren oder jüngeren Kindern umgeben und lernen sich auch in Zukunft in heterogenen Gruppen zurechtzufinden (z.B. im Studium oder in der späteren Berufswelt). 

Die Kinder wachsen in eine bestehende Gemeinschaft hinein, können sich dadurch an älteren Schülern orientieren und somit schnell die Regeln und Rituale der Klasse und Schule übernehmen. Sie durchlaufen innerhalb der Grundschulzeit sowohl die Rolle des Hilfesuchenden, aber auch die des Helfers. Auf diese Weise werden vor allem das soziale Lernen geschult und hohe Sozialkompetenzen erworben.

Die Schüler erleben Heterogenität als selbstverständlich, da jeder nach seinen individuellen Bedürfnissen gefördert und gefordert wird. Selbst Kinder einer Altersstufe befinden sich nicht zur selben Zeit auf dem gleichen Entwicklungsstand und bedürfen ebenfalls einer differenzierten Struktur. Jahrgangsgemischte Gruppen können dieser Heterogenität leichter gerecht werden und die Unterschiede im Lernstand sogar als Chance nutzen. 

Die oben genannten Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein oder Kommunikationsfähigkeit können durch die Jahrgangsmischung noch stärker gefördert werden.

Darüber hinaus können Schülerinnen und Schüler je nach ihren Bedürfnissen ein, zwei oder drei Jahre in der Schuleingangsphase verweilen, ohne die Klasse zu wechseln oder besonders aufzufallen.

Entwicklung und Anwendung veränderter Leistungskriterien

15-Punkte-Notensystem

Wir verwenden das 15-Punkte-Notensystems in Klassenstufe 3 und 4, um eine differenziertere Leistungsbeurteilung in Klassenarbeiten und Zeugnissen zu gewährleisten.

Zeugnisse

In den Klassenstufen 1 und 2 erhalten die Kinder keine Noten, sondern Verbalbeurteilungen. Die Zeugnisse der Dritt- und Viertklässler bestehen aus Noten nach dem 15-Punkte-System in den Fächern sowie einer Verbalbeurteilung in den Bereichen Sozialverhalten und Lern- / Arbeitsverhalten. 

In allen Klassenstufen finden regelmäßige Lernberatungsgespräche zwischen Kindern und Lehrern statt, die als Grundlage zur Leistungsbewertung ebenfalls hinzugezogen werden. Hier reflektieren die Kinder ihr Lern- und Arbeitsverhalten und setzen sich gemeinsam mit der Lehrperson individuelle Ziele. 

Darüber hinaus erfolgen Lehrer-Kind-Eltern-Gespräche zu den Zeugnissen, in denen gemeinsam die Entwicklung des Kindes reflektiert und individuelle Ziele besprochen werden. 

Alternative Leistungskriterien und Leistungsbewertungen

Den Kindern wird ein individuelles Lerntempo durch die Arbeit an Wochen- und Arbeitsplänen ermöglicht. Klassenarbeiten werden dann geschrieben, wenn sich ein Kind den erforderlichen Unterrichtsstoff erarbeitet hat. Dies kann an unterschiedlichen Terminen erfolgen. Kinder erstellen und halten ab Klasse 1 Referate zu frei gewählten Themen. Weitere alternative Leistungsbewertungen können Portfolios, Präsentationen, Lerntagebücher uvm. mehr sein. 

Erneuerung des Hausaufgaben-Konzeptes: Lernlust statt Hausaufgabenfrust

Dienstags und donnerstags findet für die Schüler der Nachmittagsbetreuung die sogenannte Lernzeit statt. Die Kinder arbeiten in ihrem jeweiligen Klassenraum unter Aufsicht einer Lehrperson bzw. einer Erzieherin aus der Nachmittagsbetreuung. Es wird an beiden Tagen in je acht Lerngruppen (= Klassenverband) gearbeitet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Kinder der 3.+4.Klassenstufe, die freiwillige Lernzeit zu besuchen, die immer montags, mittwochs und freitags stattfindet. Hier können sie in ihrem Klassenraum mit offenen Türen eigenständig an ihren Plänen arbeiten, Lerninhalte üben oder im Vormittag begonnene Arbeiten fertigstellen. 

Um das individuelle Förderkonzept weiter zu entwickeln und zu verbessern, hat die GS Am Ordensgut außerdem ein Förder- und Forderband im Vormittagsbereich installiert. Dazu werden die jeweils vier Klassen der Klassenstufen 3+4 in mindestens acht kleinere Lerngruppen eingeteilt und von je einer Lehrkraft gezielt nach Förderschwerpunkten begleitet. Sie findet in der 6. Stunde statt. Die Inhalte der Förderbänder werden in Konferenzen festgelegt und die Kinder nach ihren jeweiligen Voraussetzungen und Bedürfnissen zugeordnet, z.B. Sachaufgaben, Mathe und Deutsch für Gymnasium, Lesen usw. Nach 3-4 Monaten wechseln die Förderbänder und werden an die Lernfortschritte der Kinder angepasst. In den Forder- und Fördergruppen arbeiten die Kinder jahrgangsübergreifend.

Alle Kinder, die in der schulischen Nachbetreuung angemeldet sind, nehmen verpflichtend daran teil; die anderen Kinder sollen auf Empfehlung der Lehrkräfte und mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten ebenfalls daran teilnehmen. Die schulische Nachbetreuung trägt dieses Konzept mit und beteiligt sich daran. Auch die Mitarbeiter des SOFIT-Teams arbeiten in diesem Förderband mit. 

In allen individuellen Fördermaßnahmen sind die Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf selbstverständlich gleichermaßen miteinbezogen.

Stärkung der Sozialkompetenzen als Erziehungsziel

Bei der Erziehung der uns anvertrauten Kinder legt das Kollegium großen Wert auf den Erwerb gefestigter sozialer Kompetenzen. Die neu eingeführte Jahrgangsmischung unterstützt dies in besonderem Maße. Aber auch viele andere, regelmäßige Rituale und Ereignisse fördern die Sozialkompetenz und stärken die Schulgemeinschaft:  

  • Gemeinsamer Start in die Woche / gemeinsamer Wochenabschluss (= wöchentliche Vollversammlung)
  • Sensibilisierung füreinander und miteinander durch die Ausgabe eines Wochenmottos und dessen Reflexion
  • Für alle Kinder gelten dieselben Regeln im Unterricht sowie auf dem Schulhof oder bei Unterrichtsgängen
  • Alle Lehrer reagieren mit der gleichen Vorgehensweise bei Konflikten der Kinder untereinander
  • Verbindliche Schulordnung
  • Kinder helfen Kindern beim Lernen
  • Kinder werden aktiv in die Problemlösung miteinbezogen (alle Betroffenen schildern, Klassenrat, Opfer-Täter-Ausgleich, Schülermediation...)
  • Erziehung zu Höflichkeit und Hilfsbereitschaft untereinander
  • Einbeziehung der Kinder in die Gestaltung des Schullebens (z.B. Vorschlagen von Projekten)
  • Klassenrat: Alle Klassen führen einen wöchentlichen Klassenrat nach dem Moderatorensystem durch (Moderator, Zeitwächter, Protokollführer). Der    Klassenlehrer nimmt nur beratend daran teil. Dazu wird in allen Klassen eine Förderstunde verwendet.
  • Klassensprecherkonferenz: Einmal pro Woche findet eine Klassensprecherkonferenz statt, die ebenfalls nach dem Moderatorensystem verläuft und von den Kindern selbstständig durchgeführt wird. Hausmeister und Schulleiterin sind ständige Mitglieder der KSK und haben beratende Funktion. Sie stellen die Verbindung her zum Kollegium und der Elternsprecherkonferenz.
  • Teilnahme an der Elternsprecherkonferenz: Die Elternvertretungen der Klassen führen ca. alle zwei Monate ebenfalls nach dem Moderatorensystem eine abendliche Konferenz durch, an der manchmal der Moderator der KSK teilnimmt. Er/Sie informiert die Eltern über Beschlüsse der Kinder, stellt Anträge und bittet um unterstützende Maßnahmen. Die Ergebnisse fließen zurück in die KSK und über die Lehrkräfte ins Kollegium.
  • Eigenverantwortliches Führen der Schulbibliothek: Kinder der Klassenstufe 4 organisieren und führen selbstständig die Schulbücherei und arbeiten jeweils die Kinder ein, die im neuen Schuljahr übernehmen.
  • Mediatorenausbildung/Streitschlichtung: Die GS Am Ordensgut nimmt seit dem Schuljahr 2012/13 an dem vom Ministerium für Bildung und Kultur angebotenen Aufbau eines Mediationskonzeptes teil und bildet nun jedes Jahr 8 Kindermediatoren des 3. Schuljahres aus. Als Viertklässler führen sie die Mediationssitzungen zur Streitschlichtung durch.
  • Mediation, Konfliktmanagement und Klangreisen durch die pädagogische Mitarbeiterin Frau Schulz 
  • Mitmach-Frühstück: Jeden Mittwoch helfen je vier Kinder aus verschiedenen Klassen den Eltern bei der Zubereitung und dem Verkauf des Mitmacht-Frühstücks.
  • Kinderhausmeister: Er hilft dem Hausmeister in und um das Haus, ist aber darüber hinaus für bestimmte Aufgaben selbstständig verantwortlich.
  • Jährlicher Benefizlauf für unsere Partnergemeinde in Bolivien, bei dem seit 2006 ca. 80.000.- Euro erlaufen wurden. Dadurch konnten schon viele soziale Projekte verwirklicht werden; regelmäßiger Informations- und Bilderaustausch über Schwester Lucy Naef und die Schulleitung
  • Jährliches großes Schulfest mit allen Kindern, Eltern und Freunden unter verschiedenen Schwerpunkten
  • Großes Faschingsfest mit Umzug im Schulviertel im 4-Jahresrhythmus
  • Regelmäßige Klassenfeiern zu unterschiedlichen Anlässen
  • Zweimal jährlich erscheinende Schulzeitung („Schülerknaller“), die von den Kindern maßgeblich gestaltet wird
  • Lernen von Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein, sowie Stärkung des Selbstbewusstseins durch unseren Therapiehund Lucy
  • Teilnahme am Modellversuch Kooperation Kindergarten – Grundschule
  • Einwöchiger Schullandheimaufenthalt der 4. Klässler

Musikprojekt "Die Kleinen Streicher"

Als Grundschule inmitten eines sozialen Brennpunkts war es uns wichtig, ein besonderes pädagogisches Profil zu entwickeln, das in diesem Einzugsgebiet mit hoher Kinderarmut, etwas Neues vermittelt. 

Dies ist mit dem Musikprojekt undefined„Die Kleinen Streicher“ in außergewöhnlicher Weise gelungen, das seit dem Jahr 2007 klassenstufenweise sukzessiv aufgebaut wurde. Seit März 2011 spielen alle Kinder der GS Am Ordensgut entweder Geige oder Cello. Die Kinder werden dabei wöchentlich von professionellen Lehrkräften der Musikschule Saarbrücken unterrichtet und erhalten so vom 1. Schuljahr an eine ganz besondere Förderung, die weit über den rein musikalischen Kompetenzerwerb hinausgeht. 

Aktives Musizieren, insbesondere im Ensemble, fördert die im heutigen Berufs- und Wirtschaftsleben immer wichtiger werdenden Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Kreativität, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Gewissenhaftigkeit, Konzentration, selbstständiges Denken und Handeln. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen diese Zusammenhänge.

Dank der Unterstützung der Landeshauptstadt Saarbrücken, die über die Musikschule die Instrumente für alle Kinder zur Verfügung stellt, und Dank der Unterstützung des Ministeriums für Bildung und Kultur, das sich über die gesonderten Rahmenbedingungen an der Finanzierung des Instrumentalunterrichts maßgeblich beteiligt, kann die GS Am Ordensgut dieses außergewöhnliche, hochwertige Projekt und verstärkte umfassende Musikerziehung anbieten. Der Instrumentalunterricht ist fester Bestandteil aller Stundenpläne.

Um dieses wunderbare Projekt in dieser Größenordnung und auch in Zukunft für alle Kinder, die die GS Am Ordensgut besuchen, sichern zu können, sind wir über die vorhandene Unterstützung hinaus auch weiterhin auf Sponsoren angewiesen. Eine Steuergruppe kümmert sich um die Gesamtorganisation des Projektes. Sie besteht aus Eltern, einer Lehrkraft und der Schulleitung.

Von den Lernfortschritten der Kinder können sich die Eltern, Familie, Lehrer und alle anderen Interessierten bei den jährlich stattfindenden Konzerten überzeugen: Elternkonzerte, Auftritte auf dem Nikolausmarkt in der Deutschherrnkappelle, im Deutsch-Französischen-Garten in Kooperation mit dem Orchestre Sarre Lorraine o.Ä.

Kooperation Kindergarten-Schule

Seit dem Schuljahr 2010/2011 nimmt die Grundschule Am Ordensgut mit dem Montessori-Kinderhaus und der Kinderstube e.V. an der Kooperation Kindergarten - Grundschule teil. Durch die verstärkte Zusammenarbeit mit den zugehörigen Kindergärten  lernt die Schule die Neulinge früh kennen, kann  Defizite feststellen und in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten aufarbeiten, sonderpädagogischen Förderbedarf frühzeitig erkennen und sich am Kindergartenleben aktiv beteiligen. Im 2. Halbjahr nehmen die Kinder dann verstärkt an Aktivitäten in der Schule teil (z.B. offene Projekte, Veranstaltungen usw.).

Zusätzliche Förderung in unterschiedlichen Bereichen

  • AG´s: Tanz, Schulband, Mediation
  • Gewaltprävention: Schülermediatoren, Stopp-Regel, Konfliktmanagement durch pädagogische Mitarbeiterin, Maßnahmenkatalog, viele Gespräche
  • Teilnahme an den Schulschachmeisterschaften
  • Teilnahme an den Schullaufmeisterschaften
  • Teilnahme an der Matheolympiade
  • Besuch im Staatstheater zum Weihnachtsmärchen
  • Teilnahme an der Schulkinowoche
  • Teilnahme am Projekt „DILLES“ (Digitales Lehren und Lernen) der Universität des Saarlandes

Inklusion beeinträchtigter Kinder in allen Klassen

Mit der inklusiven Unterrichtung von Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf führt die Grundschule am Ordensgut die lange Tradition der Integration fort. Wir begrüßen die Möglichkeit auf der Grundlage der neuen Inklusionsverordnung, sehr viel früher und eigenverantwortlich unseren Schülerinnen und Schülern eine individuelle und besondere pädagogische Förderung im Unterricht anzubieten.

Dabei gehen wir gemeinsam mit den Eltern, den Förderschullehrerinnen und allen notwendigen Fachleuten, umfassend auf die besonderen Lernbedürfnisse der Kinder ein. Das dargestellte Schulkonzept berücksichtigt mit dem offenen und differenzierten Unterricht die Möglichkeit, jederzeit inklusive Aufgaben wahrzunehmen.

Verstärkte Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund

Fremde Kulturen und Sprachen werden in den Unterricht und in Schulprojekte einbezogen. Einzelne Kinder erhalten gezielte Förderung durch pensionierte Kolleginnen oder Lesepaten. Außerdem nehmen Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse während des letzten Kindergartenjahres am Vorkurs „Früh Deutsch lernen“ teil, der auch im ersten Schuljahr durch die Förderlehrerin begleitet wird. Eine weitere Sprachförderlehrkraft, die das Ministerium zur Verfügung stellt, fördert die Kinder ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen.

Intensive Zusammenarbeit mit der Elternschaft

Die Eltern der Neulinge schließen zu Beginn des neuen Schuljahres eine sogenannte Erziehungsvereinbarung, die sowohl die Rechte und Pflichten der Eltern gegenüber der Schule als auch der Schule gegenüber den Kindern und Eltern festschreibt. Sie wird von beiden Seiten auf freiwilliger Basis unterschrieben.

Es finden regelmäßige Gesamtkonferenzen, Elternsprecherkonferenzen und zweimal im Jahr eine Elternschule statt, bei der Referenten über aktuelle pädagogische Entwicklungen informieren. Darüber hinaus sind die Eltern an Arbeitsgruppen, Steuergruppen, bei der Organisation von Schulfesten und Konzerten beteiligt und unterstützen die Schule durch einen aktiven Förderverein.

Das Sozialpädagogische Förder- und Inklusionsteam - SoFIT

Das SoFIT-Projekt wird als Modellversuch bis zum Jahr 2018 etappenweise an der Grundschule Am Ordensgut erprobt. Der Einsatz von fachfremden Eingliederungshelfern im sozial-emotionalen Förderbereich wird durch Fachkräfte präventiv ersetzt. Es entsteht aus der auslaufenden therapeutischen Schülerhilfe und wird von der Diplompädagogin Marzena Meyer, dem Erzieher Marcus Krieger und der pädagogischen Mitarbeiterin und Klangtherapeutin Sabine Schulz durchgeführt. Das Ministerium für Bildung unterstützt dieses Projekt mit dem Einsatz eines Bufdis (Bundesfreiwilligendienst). Im Sinne der Inklusion ist der Einsatz dieser professionellen Mitarbeiter unter Leitung des Jugendhilfezentrums der Landeshauptstadt Saarbrücken für alle Kinder gleichermaßen gedacht. Seit dem 1. Februar 2017 sind die Mitarbeiter des SoFIT-Projektes am Schulmorgen in allen Klassen und Lerngruppen unserer Schule tätig, unterstützen die Kinder in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und ermöglichen den Lehrern einen neuen Blickwinkel auf diese. Es besteht die Möglichkeit in einer frühen Phase die Bedürftigkeit der Schüler rechtzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln. Im Nachmittagsbereich wird die therapeutische Schülergruppe bis zum Ende des Schuljahres 2017/18 weitergeführt. Im Anschluss an die Schülergruppe haben die Kinder die Möglichkeit den Kindertreff in direkter Nachbarschaft unserer Schule zu besuchen. Eine sukzessive Vernetzung des SoFIT-Modelles mit der Nachbetreuung der AWO wird angestrebt. Ein erster Schritt in diesem Prozess war die Durchmischung der Tischgruppen während des Mittagessens, was für alle Kinder eine positive Erfahrung darstellte.

Auszeichnungen

Bundespreis für bürgerliches Engagement / Berlin 2005

Saarländischer Integrationspreis 2009

Preisträger Saarländischer Schulpreis 2008/09

Nominierte Schule Deutscher Schulpreis 2009/10 / Berlin 

3. Preis Lions-Hilfe-Preis 2013 und 2015

Preisträger des Sozial- und Umweltfonds der Energie SaarLorLux AG 2014 und 2015

eine Landessiegerin und ein 2. Preis bei der Matheolympiade 2015/2016, Klassenstufe 3

ein 2. Preis bei der Matheolympiade 2016/2017, Klassenstufe 3

ein Landessieger und ein 3. Preis bei der Matheolympiade 2017/2018, Klassenstufe 3