Klangentspannung

Mein Name ist Sabine Schulz, ich arbeite seit 2010 an der Grundschule Am Ordensgut, als Klangtherapeutin. Seit 2017 in dem Sozialpädagogische Förder- und Inklusionsteam kurz SOFIT, bestehend aus Frau Sciascia, Frau Krimm, Herrn Krieger und mir. Meine Aufgabe ist weiterhin Klangentspannung.

In diesem Klangprojekt werden Kinder mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen auf eine für Schulen völlig neuartige Weise unterstützt.

Kinder in der heutigen Zeit stehen oft neben sich und agieren aus einer Not und Hilflosigkeit heraus. Um diese Kinder zu unterstützen, ist es notwendig, einen Rahmen der Entspannung zu schaffen, damit diese die Möglichkeit haben, sich zu zentrieren.

Ein Kind, das über die Maße gestresst ist, steht sich nicht nur selbst im Wege, sondern stört auch nachhaltig seine Mitschüler und den Unterricht.

Ermöglicht man einem solchen Kind eine Auszeit, entspannt es sich, es sind klärende Gespräche möglich, das Kind ist aufnahmefähig und der Unterricht läuft ruhiger weiter.

Dieses Projekt wurde von Herzenssache unterstützt, die Fördermittel von Herzenssache wurden zur Anschaffung eines schuleigenen Klangsystems, bestehend aus neun Klangschalen, einem großen Tam- Gong, einem großen Feng- Gong, samt Klangständer aus Holz, einer großen Fußschale, einer Ozeandrum, Cool Drum, Glocke, Zimbel, Kristallschale, Klangliege und einer Körpertambura genutzt.

Die Liege ermöglicht den Kindern in kürzester Zeit, die Schwingungen des Klangs intensiv zu spüren und komplett zu entspannen. Die Frequenz der Instrumente bringt beide Gehirnhälften in Einklang, was wiederum zur Folge hat, dass die Kinder in ihrer Klassengemeinschaft nach einer Behandlung wieder konzentrierter und ruhiger arbeiten können. Dies kommt letztendlich nicht nur dem Kind, sondern der ganzen Klassengemeinschaft zugute.

Ein Fallbeispiel aus dem Schulalltag:

Ich kam auf meinem Rundgang in eine Klasse, dort befand sich ein Schüler in einer

absoluten Stresssituation mit einer anderen Person. Er weinte und war komplett außer sich. Es war nicht möglich, mit ihm zu reden. Ich nahm ihn aus dieser Situation und bot ihm an, mit mir in den Klangraum zu gehen.

Er legte sich auf die Klangliege und ich spielte diese. Man konnte förmlich zuschauen, wie sich der Junge entspannte. Nach zehn Minuten hatte das Kind vollkommen entspannt und war in der Lage, in Ruhe über die Konfliktsituation zu reden.

Da ich die Situation mitbekommen hatte, bot ich den Jungen an, ihn zu einem

Klärungsgespräch mit der anderen Person zu begleiten. Dadurch konnte die Situation in einer halben Stunde restlos geklärt werden. Diese kurze Zeit ermöglichte dem Jungen, wieder in seiner Klassengemeinschaft zu arbeiten, was für ihn ohne diese Entspannungsphase nie möglich gewesen wäre.

Außerdem war es eine sehr wertvolle Erfahrung für ihn, zu lernen, wie wichtig es ist, Situationen zu klären und sie damit aufzulösen.

Es gibt unzählige Beispiele, auch mit der Fußschale, in die die Kinder sich stellen können oder die Cool Drum, die sie sich auf den Schoß stellen und selbst spielen. In jedem Falle ist innerhalb kürzester Zeit eine Entspannung möglich, was immer eine deutliche Situationsveränderung ins Positive ermöglicht.

All dies zeigt sehr deutlich die Wirkungsweise des Klangprojektes und warum die Arbeit an der Schule so wichtig ist.

Es kommt nicht nur Kindern mit Konflikten und Verhaltensauffälligkeiten in den Genuss einer solchen Klangbehandlung, sondern alle Kinder.

Das Klangprojekt trägt absolut dem Wohlbefinden aller Kinder bei, zum friedlichen Miteinander und zur guten Gesamtatmosphäre innerhalb der Schulgemeinschaft.