Wozu Hausaufgaben?
Hausaufgaben sind Aufgaben für Kinder. Das Kind soll das, was es in der Schule gelernt hat, anhand von Aufgaben üben und vertiefen können. Das ist der Sinn von Hausaufgaben. Außerdem erkennen Lehrer an den Hausaufgaben, ob alle Kinder den Stoff verstanden haben. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Kinder die Aufgaben alleine gemacht haben. Sie lernen dabei, selbständig zu arbeiten und zu üben oder sich auf den Unterricht vorzubereiten. Hausaufgaben sind eine Ergänzung des Unterrichts, das Wesentliche geschieht am Vormittag in der Schule. Hausaufgaben werden in der Regel nicht zensiert, sollten jedoch unter pädagogischen Aspekten Anerkennung finden. Die Anfertigung der Hausaufgaben wird in der Mitarbeitsnote auf dem Zeugnis entsprechend berücksichtigt. Hausaufgaben können in Bezug auf die Menge und den Inhalt unterschiedlich gestellt werden. Eltern sollten die Lehrer/innen ansprechen, falls die Kinder Probleme bei den Aufgaben haben.

Fürsorge von Lehrkräften und Eltern
Die Lehrkräfte notieren die Hausaufgaben stets übersichtlich an einer Tafel. Sie geben den Schülerinnen und Schülern angemessen Zeit, die Hausaufgaben abzuschreiben. Die Lehrkräfte achten darauf, dass auch individuelle Hausaufgaben im HA-Heft notiert werden. Die Lehrkräfte kontrollieren die Hausaufgaben. Hausaufgaben sollen so bemessen sein, dass sie, bezogen auf den einzelnen Tag, in folgenden Arbeitszeiten erledigt werden können. Für die ersten Klassen in 30 Minuten, für die zweiten Klassen in 45 Minuten, für die dritten und vierten Klassen in 60 Minuten.

Es lässt sich in der Praxis nicht immer vermeiden, dass einzelne Kinder länger an den Hausaufgaben sitzen werden. Ein Problem vieler Schüler/innen bei umfangreicheren Aufgaben liegt oft im Hinausschieben und Zaudern. Die Arbeit wird solange nach hinten geschoben, bis keine Zeit mehr bleibt, sie ordentlich fertig zu stellen. Eine Hilfestellung der Eltern in formaler Hinsicht (gute Arbeitsbedingungen, Interesse zeigen, über die Unterrichtsinhalte sprechen) ist wichtig und erwünscht. In den Hausaufgabengruppen unserer Kinderbetreuung erledigen die Kinder unter Aufsicht einer Lehrkraft die Hausaufgaben in bestimmten Klassenräumen. Das anwesende Lehrpersonal sorgt für die notwendige Ruhe und steht selbstverständlich für Verständnisfragen zur Verfügung, gibt aber keine Nachhilfe.

Erwartungen an die Kinder
Ziel der Hausaufgabenbetreuung ist es die Kinder daran zu gewöhnen, Hausaufgaben zügig und konzentriert zu erledigen. Dazu gehört von den Kindern her eine entsprechende Arbeitshaltung. Die Schülerinnen und Schüler notieren die Hausaufgaben in einem Hausaufgabenheft. Sie erledigen die Hausaufgaben stets zu Hause oder in der Hausaufgabenbetreuung. Sie achten täglich darauf, das Mäppchen in Ordnung zu halten (angespitzte Stifte, Tintenpatronen, Radiergummi, Lineal, Kleber, Schere etc.), alle Arbeitsblätter einzuheften und den Schulranzen für den nächsten Tag vollständig zu packen. Die Eltern stellen daheim sicher, dass ihr Kind die Zeit, die Ruhe und den Raum erhält, die Hausaufgaben zu erledigen. Sie unterstützen es bei den täglichen Vorbereitungen (Mäppchen, Ordnen der Arbeitsblätter, Ranzen packen).
Je konsequenter und regelmäßiger ein Kind seine Hausaufgaben erledigt, desto stärker werden sie ganz normaler Bestandteil des Alltags, sodass die Frage, ob Hausaufgaben gemacht werden müssen oder nicht, sich gar nicht mehr stellt. Eine tägliche Arbeitszeit für Hausaufgaben wird so selbstverständlich, wobei Abweichungen von dieser Regel natürlich möglich sind, jedoch die Ausnahme bleiben sollten.

Hausaufgabenbetreuung setzt voraus:
Das Kind kann ruhig und für sich seine Hausaufgaben erledigen.
Das Kind stört andere Kinder nicht beim Anfertigen der Hausaufgaben.
Das Kind folgt den Anweisungen des Lehrpersonals.

Hausaufgabenbetreuung durch Lehrkräfte bedeutet:

  • Lehrkräfte sorgen für eine ruhige Arbeitsatmosphäre, damit alle Kinder ungestört ihre Hausaufgaben erledigen können.
  • Lehrkräfte geben Kindern Anstöße, wenn ein Kind eine Aufgabe nicht gleich versteht.
  • Lehrkräfte verschaffen sich einen Überblick über die erledigten Hausaufgaben.

Hausaufgabenbetreuung durch Lehrkräfte bedeutet nicht:

  • Ein Kind wird permanent einzeln von der Lehrkraft bei den Hausaufgaben unterstützt.
  • Ein Kind erhält Nachhilfeunterricht durch die Lehrkraft.
  • Ein Kind wird ständig angehalten, seine Hausaufgaben zu erledigen, sich zu konzentrieren, andere nicht zu stören.

Nach Rückfrage beim Ministerium wurde auch geklärt, dass ein Kind bei problematischem Verhalten von der Hausaufgabenbetreuung ausgeschlossen werden kann. Es gelten die gleichen Ordnungsmaßnahmen wie bei Störungen des Unterrichts.

Wir weisen demnach darauf hin, dass Kinder in der Zeit der Hausaufgabenbetreuung möglicherweise ihre Hausaufgaben nicht vollständig erledigen können. Es ist und bleibt Aufgabe der Eltern, sich täglich beim Kind darüber zu informieren, dass es die Hausaufgaben gemacht hat. Oft soll z.B. ein Kind einen Lesetext laut üben, ein Gedicht lernen oder das Einmaleins aufsagen, was in der Hausaufgabenbetreuung sowieso nicht durchgeführt werden kann. Es gehört sicher auch zur Wertschätzung gegenüber dem eigenen Kind, dass man täglich Interesse für seine Arbeiten zeigt. Dabei muss man auch das Aufgabenheft nachsehen, ob eventuell die Lehrerin eine Nachricht übermittelt hat.