Seit dem 2. Februar 2021 wird die Arnulfschule im Schulalltag durch das in der Trägerschaft der PÄDSAK e.V. stehende SoFIT-Projekt (Sozialpädagogisches Förder- und Inklusionsteam) unterstützt.

Das Projekt wurde nach längerer Vorbereitungsphase in Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe des Regionalverbandes Saarbrücken (RVS), dem Ministerium für Bildung und Kultur, der Landeshauptstadt Saarbrücken als Schulträger, der Arnulfschule und der PÄDSAK auf den Weg gebracht. Es ist im Regionalverband das dreizehnte Projekt in dieser Form und ersetzt die bisherigen individuellen Hilfen der Schulassistenz.

Zielsetzung des Projektes ist es, im Rahmen der Inklusionsverordnung die schulische Bildung und soziale Integration aller Kinder zu fördern und damit auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sicherzustellen. 

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch, unabhängig von Aussehen, Sprache, geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung gleichberechtigt einen Platz in der Gesellschaft haben und überall teilnehmen können sollte, ob in der Schule, am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder in der Freizeit.

Unterschiede sind etwas Normales, jeder Mensch sollte so akzeptiert werden, wie er ist und alle Menschen haben ein Recht auf eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Bezogen auf das SoFIT-Projekt bedeutet dies, dass alle Kinder unabhängig von ihren Voraussetzungen gemeinsam mit ihren Mitschülern und Lehrer*innen im Rahmen der Regelschule lernen können. Dabei sollte es egal sein, ob ein Kind langsamer oder schneller (lesen oder rechnen) lernt, eine Lese-Rechtschreibschwäche hat, Schwierigkeiten hat, längere Zeit still zu sitzen, es an einen Rollstuhl gebunden ist oder in anderen Bereichen Unterstützung benötigt. 

Daraus resultieren vielfältige Zielsetzungen und Lösungsansätze, um neben der konkreten Unterstützung im schulischen Bereich eine positive Einstellung zu Schule und Lernen zu fördern. Daneben ist das Erlernen sozialer Kompetenzen, zum Beispiel im Umgang mit Misserfolgen, Kritik oder Streitigkeiten, ein weiterer Schwerpunkt.

Ermöglicht werden soll dies durch eine intensive und individuell angepasste Förderung und Begleitung der Schüler*innen. Zukünftig sollen Kinder mit besonderem schulischen Förderbedarf nicht mehr auf individuelle Unterstützungsleistungen (Integrationshelfer*in) zurückgreifen müssen, um den Schulalltag erfolgreich bewältigen zu können. Stattdessen sollen derartige Förderbedarfe durch das, in den Schulalltag eingebundene, SoFIT-Projekt aufgefangen werden.

Ergänzt durch die Integrationshelfer des Landesamtes für Soziales, die weiterhin körperlich und/oder geistig beeinträchtigte Kinder begleiten sowie einem, vom Ministerium für Bildung und Kultur bereitgestellten Bundesfreiwilligendienstler, bildet das SoFIT-Team gemeinsam mit dem Kollegium und der Schulsozialarbeiterin der Arnulfschule ein multiprofessionelles Team.

Das SoFIT-Team selbst besteht aus vier Strukturhelfer*innen, die täglich innerhalb von fünf Schulstunden jeweils eine Klassenstufe unterstützend begleiten, um die inklusive Unterstützung der Kinder im Unterricht zu gewährleisten. Umfang und Förderbereiche werden hierbei nach Möglichkeit an die Bedürfnisse der zu unterstützenden Kinder und ihrer Klassen angepasst.

Zu diesem Zweck sollen Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen des SoFIT-Projektes zukünftig gemeinsam beraten, wie die pädagogische Arbeit in der Schule gestaltet werden kann, um die Teilhabe jedes Kindes sicherzustellen und um jedes Kind sowohl schulisch als auch sozial und emotional bestmöglich durch die Grundschulzeit zu begleiten.

Die Tätigkeitsbereiche des SoFIT-Teams umfassen deshalb sowohl einfache Hilfestellungen, beispielsweise das Aufräumen von Ranzen und Schulmaterial als auch Unterstützung bei der Strukturierung des Arbeitsplatzes, der Anfertigung von Arbeitsaufträgen im Unterricht, die Begleitung von Pausenzeiten oder auch Krisenintervention bei Streitigkeiten. Die Strukturhelferinnen erfüllen somit eine Rolle als strukturierende, wertschätzende und beruhigende Ansprechpartnerinnen für die Schüler auf der einen Seite, eine unterstützende Rolle aber auch für das Lehrpersonal auf der anderen Seite, indem sie konzentrationsfördernd und Grenzen setzend Unterricht und Klassenklima positiv beeinflussen.

Die PÄDSAK e.V. freut sich darüber, vier ebenso motivierte wie qualifizierte Strukturhelferinnen (u.a. drei Fachkräfte für Inklusions- und Integrationspädagogik) für das Projekt gewonnen zu haben.

"Pädsak"

Mein Name ist Manuela Alves-Weyers. Nach meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Inklusive Pädagogik und Praxis an der Universität des Saarlandes war ich bereits in mehreren Schulen, unter anderem auch der Arnulfschule, als Schulassistentin tätig.

Ich freue mich auf das neue Betätigungsfeld und die neuen Aufgaben im SoFIT-Team. Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit mit den Kindern und dem Lehrerkollegium der Arnulfschule und den Mitarbeiter*innen der PÄDSAK.

PÄDSAK-Mitarbeiter Daniel Stephan wird zukünftig, neben seiner Haupttätigkeit in der Therapeutischen Schüler*innengruppe der PÄDSAK, als SoFIT-Fachkraft und beratende Teamleitung ebenfalls in der Schule anzutreffen sein, um sowohl Absprachen zu koordinieren als auch im Unterricht zu unterstützen.