Die Jury des Wettbewerbes „Schüler experimentieren“ hatte in diesem Jahr viel Arbeit. Insgesamt 139 junge Forscher (bis 14 Jahre) nahmen an dem diesjährigen Wettbewerb teil und präsentierten in der Kongresshalle an Ständen ihre Arbeiten.

Bei der Preisverleihung, die in einer Feierstunde ebenfalls in der Congresshalle durchgeführt wurde, erhielt die erst neunjährige Marie Kneip, die das 4.Schuljahr der Grundschule „Altes Rathaus“ Wallerfangen besucht den ersten Platz in der Kategorie „Biologie“ zugesprochen und setzte sich damit gegen weitere  17 ältere Mitbewerber, die zum größten Teil schon ein Gymnasium besuchen durch.

Bericht SZ vom 24.März 2017:

Aus Wallerfangen kommt die Bio-Siegerin: die neunjährige Marie Christine Kneip. Sie besuchtdie Grundschule Altes Rathausund hat im Garten der Eltern Versuchsbeete zur Möhrenzucht angelegt. Die Möhren zuhause waren Marie immer zu klein, sie untersuchte biologische und chemische Dünger und stellte fest, dass die kommerziellen Dünger die

besten Ergebnisse, der Biodünger mit Kalium aber den besten Geschmack liefern. Die Jury lobte Maries enthusiastische Vorträge, die man als Ausstellungsbesucher selbst hören konnte. Die Arbeit und der Messestand „Dicke Möhren – aber wie?“ gehörte zu den Publikums- magneten der jungen Dame, die mal Ärztin werden will.

 Zu erwähnen ist, dass mit Moritz Pillon und Michael Kropf, die mit ihrem Geheimtinteprojekt einen tollen zweiten Platz in Chemie erreichten, zwei weitere Wallerfanger und ehemalige Schüler der Wallerfanger Grundschule geehrt wurden. hs

 

H.Scharf:  Hallo Marie! Herzlichen Glückwunsch zu dem 1.Platz bei „Schüler experimentieren“, mit dem du unsere Schule und den Ort Wallerfangen in die Schlagzeilen gebracht hast!  Für alle, die noch nicht wissen, mit welchem Forschungsprojekt du die sachkundige Jury aus Biologen und Lehrer überzeugt hast: Wie lautete das Thema deiner Arbeit und wie bist du vorgegangen?

Marie: Ich wollte herausfinden, wie man große und dicke Möhren bekommt. Zunächst recherchierte ich in Büchern und im Internet. Dabei habe ich gelernt, dass Düngung eine große Rolle spielt.

H.Scharf: Wie hast du die gewonnenen Erkenntnisse umgesetzt?

Marie: Zuerst machte ich eine Bodenanalyse, um festzustellen, welche Nährstoffe schon im Boden unseres Gartens vorhanden sind.

H.Scharf: Wie muss man sich das praktisch vorstellen?

Marie: Ich habe mit einem Analysekoffer, den die Schule gespendet bekommen hat, die mengen der im Boden enthaltenen Ionen Nitrat, Nitrit, Ammonium, Kalium und Phosphat bestimmt, außerdem die Bodenfeuchte und den ph-Wert.

H.Scharf: Wie ging es dann weiter?

Marie: Im Frühjahr legte ich elf Versuchsfelder an, säte Möhren und düngte sie nach der einer von mir aufgestellten Versuchsanweisung auf elf unterschiedliche Arten. Den ganzen Sommer über musste ich dann Unkraut jäten, gießen und die Felder pflegen.

H.Scharf: Kannst du uns „Laien“ ganz kurz des Ergebnis diener Forschungsarbeit schildern?

Marie: Im Herbst wurden die Möhren geerntet, begutachtet und dokumentiert. Da die Möhren aber nicht nur groß und dick sein sollten, sondern auch schmecken müssen, habe ich mit einigen Kindern meiner Klasse auch noch einen Geschmackstest durchgeführt.

H.Scharf: Also, wie bekommt man nun möglichst dicke, gutschmeckende Möhren?

Marie: Für unseren Boden lautet das Ergebnis: Biodünger mit Patentkali. Außerdem empfehle ich möglichst früh zu säen.

H.Scharf: Du hast deine Arbeit zum Wettbewerb „Schüler experimentieren“  angemeldet. Wie groß war die „Konkurrenz“ und wie hast du von deinem Sieg erfahren?

Marie: Insgesamt nahmen an dem Wettbewerb 48 Gruppenarbeiten und 21 Einzelarbeiten teil. Die Schüler kamen dabei aus 11 verschiedenen Gymnasien, 1 Gemeinschaftsschule und 4 Grundschulen. Im Bereich Biologie, in dem ich mich angemeldet hatte, gab es 18 Mitbewerber.

Alle Projekte wurden am 21.März in der Kongresshalle ausgestellt. Neben zahlreichen Besuchern aus dem ganzen Saarland ging auch eine namhafte Jury (in Biologie bestehend aus 8 sehr kompetenten Biologen) von Stand zu Stand und ließ sich von jedem Teilnehmer das Projekt ausführlich erklären.

In einer beeindruckenden Feierstunde am nächsten Tag im großen Saal der Congresshalle erfuhr ich dann, dass ich mit meiner Forschungsarbeit den 1.Platz in der Kategorie Biologie erreicht hatte.

H.Scharf: Was hast du persönlich durch deine Teilnahme und Sieg bei diesem Wettbewerb „gelernt“?

Marie: Ich habe festgestellt, dass mir Forschen sehr viel Spaß macht. Über das Ergebnis bin ich natürlich sehr froh und stolz. Unabhängig davon werde ich den begonnenen Weg weiter verfolgen und habe vor, weiter zu forschen.

H.Scharf: Marie, herzlichen Dank für dieses informative Interview. Wir drücken dir für deine weitere Forschungen die Daumen und hoffen, möglichst bald wieder von deiner Arbeit zu hören.   hs