Liebe Eltern,
ich heiße Andrea Wirtz, arbeite als Sozialpädagogin bei der AWO und biete in Völklingen und im Warndt Beratung rund um das Thema Erziehung an.Jeder Mensch in Deutschland hat das Recht auf Beratung in Fragen zur Erziehung.
Die Beratung erfolgt kostenlos und anonym. Ich werde 2 Mal im Monat donnerstags von 09:00 h bis 11:00 h Beratung im Alten Kloster in Großrosseln anbieten.
Ich selbst bin Mutter einer Tochter und ich weiß, dass uns die lieben Kleinen,- oder auch Großen- manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen können. Und, dass Kinder manchmal streiten ist völlig normal. Nur, wenn zu viel gestritten wird und Sie sich vielleicht nicht mehr gut zu Hause fühlen, brauchen wir als Eltern manchmal Hilfe oder Unterstützung.
Manchmal sind es aber einfach nur Entwicklungsthemen, die einen als Eltern beschäftigen und gerade dann wäre eine Ansprechpartnerin gut. Vieles werden Sie als Eltern richtig und gut machen.
Oder wir arbeiten gemeinsam an Ideen, wie Sie etwas einfach mal anders machen können.
Schauen Sie doch mal vorbei um mich persönlich kennenzulernen. Ich freue mich auf Sie.
Kontaktieren Sie mich gerne:
Andrea Wirtz 06898-6902620
Andrea.Wirtz@lvsaarland.awo.org
Viele Grüße
Andrea Wirtz
Elternpost
Elternpost Juni 2022
Streit unter Kindern-
Sollen wir eingreifen und wenn ja, ab welchem Zeitpunkt und in welchen Situationen sollten wir eingreifen?
Die Frage, die wir uns als Eltern oft stellen, ist doch, ob wir immer versuchen sollten die Streitigkeiten unserer Kinder zu schlichten, zu bereinigen, uns einzumischen. Bei Geschwistern könnte die erste Frage lauten, ob sie, also der Bruder oder Schwester, die ersten Konkurrenten im Leben darstellen? Denn sie konkurrieren ja um die gleichen Ressourcen und genau diese sind nicht unendlich verfügbar. Ich spreche dabei von Zuwendung, Aufmerksamkeit, wer vorne auf dem Beifahrersitz sitzen oder wer zuerst von den Erlebnissen des Tages berichten darf. Die Liste ist unendlich lang… Das heißt, in einer Familie sind Konflikte zu lösen und Kompromisse zu finden. Das ist normal. Denn jedes Kind hat seine eigenen Interessen und Vorlieben. Und gerade deshalb ist das Geschwisterverhältnis geprägt von Konflikten. Das Wunderbare daran ist aber doch, dass so ein Streit auch ganz plötzlich wieder verfliegen kann. Denn eigentlich wollen die Kinder sich ja gut miteinander verstehen und zusammenspielen. Das heißt: Konfliktpotenzial und der Wunsch miteinander friedlich leben zu wollen existieren sozusagen nebeneinander.
In vielen Situationen sollten Eltern nicht als SchlichteInnen fungieren, wenn z.B. das jüngere Kind dem älteren Kind etwas zerstört, was dieses beispielsweise gebaut hat und das ältere Kind dann aus Wut zuschlägt. In solch einer Situation ist es meistens förderlich, wenn die Eltern den Kummer des älteren Kindes anerkennen, indem sie es spiegeln und Gefühle benennen, die jetzt auf es zutreffen könnten und beide trösten. Dies geschieht über Einfühlung in das Gegenüber. Denn meistens haben ja beide Recht- aus ihrer eigenen Perspektive. Am wichtigsten ist es für die Kinder, dass sie das Gefühl haben, dass sie gehört und gesehen werden in ihrem Kummer. Dann kommt allzu große Frustration erst gar nicht auf. Am besten nimmt man beide in den Arm.
Gleichzeitig sollte man den Kindern aber auch mitteilen, dass Schlagen und Dinge zerstören nicht die richtigen Lösungen sind und ihnen anbieten, gemeinsam nach passenderen Lösungen zu suchen. Das sind die Momente, in denen Eltern eingreifen können und in einigen Fällen auch sollten,- nämlich, wenn Situationen zu eskalieren drohen und dadurch belastend für alle werden. Viele Eltern fragen in solchen Situationen, was sie tun sollen, wenn sie doch gerade mitbekommen haben, wer Schuld hatte. Und die Antwort lautet, dass wir als Eltern/Erwachsene es vielleicht objektiv wissen, aber aus der subjektiven Sicht des Kindes sieht es ja ganz anders aus. Wenn wir dann Partei ergreifen, ist ein Kind immer gekränkt.
Zusammenfassend kann gesagt werden: es ist nicht gut, alles für die Kinder regeln zu wollen und den Anspruch auf totale Gerechtigkeit herstellen zu wollen, im Sinne von 5 Minuten darfst du das Spielzeug haben und dann du 5 Minuten. Ich stelle dieUhr. Letztendlich müssen die Kinder lernen ihre Konflikte selbst zu klären. Das sollten Eltern aushalten können, auch wenn es oft nicht leicht ist.
Der Anspruch auf Gerechtigkeit sollte dennoch immer mitschwingen, da wir als Erwachsene die Kinder vor Kränkung schützen sollten, dort wo es möglich ist, so dass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Das heißt nicht zwingend, dass jeder immer das Gleiche braucht oder bekommt. Das eine Kind braucht vielleicht mehr Kuscheleinheiten als das andere und eines benötigt vielleicht mehr Unterstützung bei der Ausübung seiner Hobbys. Demnach meine ich, wenn ich hier von Gerechtigkeit spreche, jeden in seiner Eigenart in den Blick zu nehmen. Denn darum geht es.
Herzliche Grüße und einen schönen Sommer…
Andrea Wirtz
@ Andrea Wirtz
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