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Austausch Leibniz-Gymnasium – I.E.S. Jorge Manrique St. Ingbert – Palencia (Kastilien)

„Oh, cool! Valencia?“ Das ist meist die Reaktion der Schüler, wenn wir ihnen das erste Mal von unserem 8-tägigen Spanienaustausch mit Palencia erzählen, der bereits seit 2007 besteht.

Palencia liegt zwar nicht am Meer, sondern mitten in Kastilien, und es hat auch nicht über zwei Millionen, sondern nur ca. 80.000 Einwohner, dennoch ist es für einen Austausch mit der 10. Klasse ein idealer Ort.

Palencia ist mit seinen 80.000 Einwohnern immerhin doppelt so groß wie Sankt Ingbert, das heißt es gibt viele typische „bares“, also Tapasbars, wo man gerne mal einkehrt, um eine Tapa und ein Getränk zu sich zu nehmen und ein kleines Schwätzchen zu halten. Oft läuft in einer Ecke der Fernseher und zeitgleich unterhalten sich alle lautstark. An Geselligkeit und guter Laune, „mucha marcha“, fehlt es hier nie, so viel steht fest. An dieses Ritual des „ir de tapas“, also von einer Tapasbar in die nächste zu ziehen, können sich die Schüler problemlos anpassen. Das ist schon mal der erste Schritt hin zur Interkulturalität. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Auch darüber hinaus gibt es in Palencia alles, was man sonst so braucht, aber dennoch bleibt es überschaubar und die Schüler finden sich schnell zurecht.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Lage mitten in Kastilien, in der Comunidad de Castilla-León, der Wiege des castellano, des Hochspanisch. Im dritten Lernjahr Spanisch sind die Schüler schon relativ weit fortgeschritten und in der Lage, viele Gespräche des Alltags und auch darüber hinaus auf Spanisch zu führen, was natürlich wesentlich leichter fällt und motivierender ist, wenn die spanische Gastfamilie Hochspanisch spricht. Für die spanischen Austauschpartner hingegen ist der Besuch bei uns im Saarland sprachlich gesehen natürlich eine größere Herausforderung. Andererseits liegt hier der Reiz darin, gleich ein bisschen Dialekt mit zu lernen. Oh leck! Das kann sauscheen und vor allem auch saulustisch für die spanischen Jugendlichen sein… Ich als Zugezogene kann das bestätigen.

Die geographische Lage Palencias, mitten im Land der Burgen und Schlösser, lädt ebenfalls zu vielen Ausflügen und Erkundungen in die nähere oder etwas entferntere Umgebung ein, die aufgrund ihrer langen Geschichte über zahlreiche eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten verfügt, sodass es nie langweilig wird.

All dies, die intensive Zusammenarbeit mit dem Austauschpartner, die vielzähligen Unternehmungen, der Einblick in ein anderes Schulsystem und insbesondere natürlich das Zusammenleben mit der Gastfamilie, lassen die Schüler tief in die Kultur des Partners eintauchen und schärfen ihren Blick für das Andere, das Neue, das Fremde, was ihnen nach nur einer Woche schon sehr viel vertrauter vorkommt. Diese neuen Impulse nehmen die Schüler mit nach Hause und sie lassen deren Persönlichkeit reifen. Wie auch bei unserem Austausch mit Chile geschieht es nicht selten, dass zwischen den spanischen und deutschen Schülern Freundschaften entstehen, die weit über die Schulzeit hinausgehen.

Claudia Waßong im Namen der Fachschaft Spanisch