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Japan in Klassenzimmer 2022

| Aktuelles

Carolin Weidmann, die deutsche Mitarbeiterin des Japanischen Generalkonsulates in Frankfurt, zuständig für das Projekt „Japan im Klassenzimmer“, war erneut zu Besuch am Leibniz-Gymnasium, um den Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 die japanische Kultur etwas näherzubringen.

Diesmal hatte sie die stellvertretende japanische Konsulin Kotoe Otsuka mitgebracht, und gemeinsam sprachen die beiden Frauen über verschiedene Aspekte des Alltagslebens in Japan. Auch wenn Deutschland und Japan sehr verschiedene Länder sind, gibt es doch seit dem Jahr 1861 einen Freundschaftsvertrag zwischen dem damaligen Preußen und Japan.

Mit diesem Hinweis begann Frau Weidmann ihren sehr informativen Vortrag über dieses uns oft so fremde Land. Aufgrund der geographischen Lage und Ausdehnung gibt es im Winter im Norden zum Beispiel  oft sehr viel Schnee, im südlichsten Teil kann man derweil Strandspaziergänge machen. Dennoch lebt fast jeder dritte Japaner in der Region Tokio – auch wenn man nur ca. hundert Kilometer davon entfernt in sehr ländlich geprägte Gebiete gelangt.

Nach einer kurzen Information über die Regierungsform und die Rolle des Kaisers- wegen ihm gibt es auch ein zweites Kalendersystem neben dem bei uns üblichen, das in allen offiziellen Schreiben verwendet werden muss  -  wandte sich Frau Weidmann ganz konkret dem täglichen Leben zu. Besonders interessant dürfte für deutsche Schüler*innen ein Blick auf das japanische Schulsystem sein, denn da gibt es große Unterschiede. Das beginnt bei der Länge eines Schultages – vor 18 Uhr ist selten wirklich Schluss – und geht über die Bedeutung von Sport und AGs zu den Schwierigkeiten, die alleine das Erlernen der vielen Schriftzeichen bedeutet. 2136 muss ein Schüler/eine Schülerin während der Schulzeit lernen. Danach kommen natürlich noch weitere hinzu. Da sind wir mit unseren 26 Buchstaben in der deutschen Sprache doch recht gut bedient!

Sollten jemals Schüler*innen des Leibniz-Gymnasiums japanische Familien besuchen, so haben sie jetzt schon die grundlegenden Regeln kennengelernt: Sie wissen, dass man beim  Betreten eines japanischen Hauses die Schuhe auszieht und die angebotenen Hausschuhe auch wechselt, wenn man zur Toilette geht! Hygiene spielt in Japan eine große Rolle -  das wurde deutlich, als Frau Weidmann und die Vizekonsulin das japanische Baderitual erläuterten. Und da sind wir auch schon bei der traditionellen Teezeremonie, die immer gerne zelebriert wird, wenn Gäste kommen. Der Blick auf die japanische Esskultur  brachte ebenfalls neue Erkenntnisse über das allseits bekannte Sushi hinaus.  Wenn  japanische Mütter Zeit haben, richten sie nämlich für ihre Kinder ausgesprochen hübsch anzusehende Brotboxen her. Das Auge isst in Japan noch mehr mit als in anderen Ländern.

Ganz wichtig sind aber auch die Unterschiede in der Mentalität. Für Japaner*innen spielen Traditionen und Rituale eine große Rolle. Höflichkeit untereinander und Respekt füreinander  sind extrem wichtig, auch die Familie spielt eine wichtige Rolle.

Erstaunt nahmen die Schüler*innen zur Kenntnis, dass japanische Arbeitnehmer*innen sehr viel arbeiten und einem hohen Druck ausgesetzt sind. Umso froher ist man da natürlich mit den vielen Feiertagen, die es gibt. Fast in jedem Monat des Jahres gibt es etwas zu feiern.  Das traditionelle Kirschblütenfest spielt dabei eine besondere Rolle, denn es führt die Familien zusammen.

Nach so viel Theorie sollten die Schüler*innen zum Abschluss der  Veranstaltung dann praktisch tätig werden und sich in der Kunst des Papierfaltens – Origami – üben. Leider war die Zeit zu kurz, als dass der geplante Papierhase auch tatsächlich zustande kam. Aber wer wollte, konnte sich mit Hilfe eines Internet-Links eine entsprechende Anleitung besorgen und zu Hause in Ruhe falten.

Im Anschluss an die Veranstaltung machten Frau Weidmann und Frau Otsuka zusammen mit Frau Roth-Reiplinger, die den Besuch seit Jahren organisiert, einen kleinen Rundgang durch die Schulgebäude und testeten auch das Mittagessen in der Mensa. Man zeigte sich sehr angetan von allem und freut sich darauf, nächstes Jahr wiederzukommen.

Margitte Roth-Reiplinger

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