SchülerInnen der 4. Grundschulklassen, die sehr gute bis gute Leistungen in allen Fächern aufweisen, zum Lernen hoch motiviert sind, gewissenhaft, selbstständig und mit Ausdauer arbeiten, anstrengungsbereit sind und den größten Teil ihrer Freizeit mit Hausaufgaben und Lernen verbringen wollen, sollten nach einer eindeutigen Grundschulempfehlung das Gymnasium besuchen. Es kann in 8 Jahren zum Abitur führen.

Für SchülerInnen mit guten bis befriedigenden Leistungen gibt es einen zweiten Weg zum Abitur:
Sie besuchen zunächst die Erweiterte Realschule (oder Gesamtschule) . Nach einer positiven Lern- und Leistungsentwicklung werden sie in Klasse 10 in A-Gruppen besonders gefördert. Nach einem guten Mittleren Bildungsabschluss erhalten sie die Übergangsberechtigung zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe oder eines Oberstufengymnasiums. Hier können sie in drei Jahren Abitur machen. Ihre Schulzeit dauert also 1 Jahr länger.
Um den zweiten Weg zum Abitur schon ab der Klassenstufe 5 vorzubereiten, haben 10 Erweiterte Realschulen im Landkreis Saarlouis und die Integrierte Gesamtschule Dillingen mit dem Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen (mit allgemeinbildendem Zweig) eine Kooperationsvereinbarung getroffen, die ab sofort umgesetzt wird.

Kooperationsvereinbarung

Zwischen

dem Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen (mit allgemeinbildendem Zweig),

der Integrierten Gesamtschule Dillingen,

der Erweiterten Realschule Bous-Ensdorf,

der Erweiterten Realschule Dillingen,

der Erweiterten Realschule Nalbach,

der Erweiterten Realschule Rehlingen-Siersburg,

der Erweiterten Realschule Saarlouis I,

der Erweiterten Realschule Saarlouis II,

der Erweiterten Realschule Saarwellingen,

der Erweiterten Realschule Schwalbach,

der Erweiterten Realschule Überherrn und

der Erweiterten Realschule Wallerfangen

wird folgende Vereinbarung getroffen:

Um die Schulentwicklung an den kooperierenden Schulen zu fördern, arbeiten diese auf der Grundlage dieser Kooperationsvereinbarung zusammen.


Ziele

Schülerinnen und Schüler der beteiligten Erweiterten Realschulen und der Gesamtschule, die eine Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben haben, soll ein Weg zum Abitur in 9 Jahren geebnet werden.Dazu werden interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler der genannten Schulen spätestens ab Beginn der Klassenstufe 10 systematisch auf die inhaltlichen Anforderungen und Arbeitsweisen des Oberstufengymnasiums vorbereitet. Die an der Kooperation beteiligten Schulen entwickeln gemeinsame Strukturen und Konzepte, die den Lernprozess kontinuierlich und konstruktiv unterstützen. Neben der Vermittlung von Fach-, Methoden-, Sozial- und Handlungskompetenz behalten erzieherische Elemente einen hohen Stellenwert.

Maßnahmen

Um die Kooperationsziele zu erreichen, vereinbaren die beteiligten Schulen:

? Schülerinnen und Schüler der Kooperationsschulen nehmen nach Terminvereinbarung ab der Klassenstufe 9 am Unterricht und an außerunterrichtlichen Veranstaltungen des Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasiums teil.

? Lehrerinnen und Lehrer informieren sich wechselseitig über Lerninhalte und Lernmethoden in allen Fächern, insbesondere in Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Technik. Gegenseitige Unterrichtsbesuche, die Übernahme einzelner Unterrichtssequenzen und gegebenenfalls die wechselseitige Übernahme von Fachunterricht in Abstimmung mit der Schulaufsichtsbehörde fördern den Ideentransfer.

? Die Schulleitungen tauschen sich mindestens zweimal im Schuljahr zu schulrelevanten Themenfeldern aus. Der Gastgeber dieser Veranstaltung lädt jeweils vereinbarungsgemäß ein.

? Das Technisch-Wissenschaftliche Gymnasium nimmt an den jährlichen Informationsveranstaltungen der Kooperationsschulen über ?Weiterführende Bildungs- und Berufswege? teil.

? Gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen und (Teil)Pädagogische Tage ergänzen die Kooperationsmaßnahmen.

? Alle in der Kooperation stehenden Schulen weisen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf die Kooperation hin.


Beginn der Vereinbarung

Die Kooperation wurde in verschiedenen Bereichen zwischen einzelnen Schulen bereits erprobt. Sie beginnt offiziell im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2008/2009.
Dillingen, 8. Januar 2009

Unterschriften:
ERS Bous-Ensdorf (Bernd Riechert), ERS Dillingen (Gerd Gasper), ERS Nalbach (Irmtraud Euteneuer), ERS Rehlingen-Siersburg (Angelika Feld), ERS Saarlouis I (Doris Koch), ERS Saarlouis II (Bernd Schmitz), ERS Saarwellingen (Otmar Woll), ERS Schwalbach (Winfried Kreutzer), ERS Überherrn (Christoph Schmidt), ERS Wallerfangen (Gerd Schemel)
IGS Dillingen (Ruth Breuer),
Technisch-Wissenschaftliches Gymnasium Dillingen (Herbert Jacob)
Landkreis Saarlouis (Landrätin Monika Bachmann)

....übrigens....

Es gibt auch einen zweiten Weg zum Mittleren Bildungsabschluss:
SchülerInnen, die auf direkten Weg im Hauptschulbildungsgang den Mittleren Bildungsabschluss nicht erreichen, haben ebenfalls die Möglichkeit eines zweiten Weges:
Nach einer positiven Lern- und Leistungsentwicklung in den Klassen 7 und 8 werden die SchülerInnen in der Klassenstufe 9 in E-Kursen besonders gefördert und können nach einem guten Hauptschulabschluss und einer Übergangsberechtigung zu einem Berufsbildungszentrum (z.B. in Saarlouis oder Dillingen) wechseln und hier eine Fachschule (Handelsschule, Gewerbeschule, Sozialpflegeschule) besuchen, um in zwei Jahren den Mittleren Bildungsabschluss zu machen. Auch hier sind Kooperationsvereinbarungen mit den Berufsbildungszentren in Planung, um Wege zu ebnen.
Das saarländische Bildungssystem ist zu den Abschlüssen hin offen. Viele Wege führen zum Mittleren Bildungsabschluss und zum Abitur. Entscheidend ist ? unabhängig vom Bildungsstand und vom Geldbeutel der Eltern ? ob Kinder und Jugendliche Schule positiv sehen und erleben und gute Abschlüsse als Ziel vor Augen haben. Wer dann noch lern- und leistungsbereit ist, wird seinen Weg finden und gehen und einen für ihn optimalen Schulabschluss erreichen.